Ein "Tannchen", das Dauerstadium von Bärtierchen Paramacrobiotus kenianus. Diese Tiere wurden in Moos aus der Region Nakuru in Kenia gefunden. Sie ernähren sich carnivor, das heisst sie fressen Nematoden, Rädertierchen und Einzeller. Die Bärtierchen, lat. Tardigraden sind 0,1 bis 1,5mm kleine Tiere. Sie werden dem Tierstamm der Häutungstiere zugeordnet. Sie erhielten ihren deutschen Namen aufgrund ihres kompakten Kärperbaus mit kurzen Beinen, der lateinische Name verweist auf die Fortbewegung, das "langsame Gehen" der Tiere. Bärtierchen sind auf der ganzen Welt, in der Arktis, Hochgebirgen, den Tropen und im Meer bis in die Tiefsee zu finden. Die Tiere bestehen nur aus einigen hundert Zellen, die zu Muskeln, Verdauungsorgan, Fortpflanzungsorganen, Dräsen, Nerven, in vielen Fällen auch Augen und anderen Zellen differenziert sind. Es gibt unter den Bärtierchen reine Vegetarier, Allesfresser und auch solche, die sich ausschliesslich von einzelligen Tieren oder Bakterien ernähren. Es existieren männliche und weibliche Exemplare, doch sind bei einigen Arten die Weibchen auch in der Lage, unbefruchtete Eier heranreifen zu lassen. Einige Arten sind Zwitter. Bemerkenswert ist, dass die Tiere in eine Trockenstarre fallen können, in der keine Lebensfunktionen nachweisbar sind (Kryptobiose). In diesem Zustand können sie jahrelang überdauern, um bei Befeuchten innerhalb einiger Minuten wieder zum Leben zu erwachen. Im Zustand der Kryptobiose sind die Tiere resistent gegen extreme Umwelteinflüsse. Sie überstehen Temperaturen über 100°C, absolutes Vacuum sowie harte UV- und Roentgenstrahlung. Tiere, die bei einer Space-Shuttle Mission längere Zeit kosmischer Strahlung ausgesetzt waren, erwachten zuräck auf der Erde nach Befeuchtung wieder zum Leben. Raster-Elektronenmikroskop, Vergrösserung 500:1 (bei 12x12cm Bildgrösse) |