Die Gattung Hantavirus aus der Familie der Bunyaviridae umfasst unter anderem die humanpathogenen Arten Hantaan-Virus, Puumala-Virus, Dobrava-Belgrad-Virus, Seoul-Virus, Korea-Fieber-Virus, Sin-Nombre-Virus. Diese behüllten Einzel-Strang-RNA-Viren verursachen Lungenerkrankungen, akutes Nierenversagen (Nephrotisches Syndrom) oder schwere hämorrhagische Fiebererkrankungen insbesondere im südasiatischen Raum, aber auch in Europa. Der Name Hanta geht auf den Fluss Hantan in Südkorea zurück, an welchem in den 1950er-Jahren während des Koreakrieges mehr als 3000 amerikanische Soldaten an einem ungewöhnlich starken Fieber mit anschließend häufigen Nierenversagen erkrankten. Die Übertragung geschieht durch verschiedene Nager, die mit dem Speichel, den Fäkalien und dem Urin große Mengen an Erregern ausscheiden. Bei den Nagern sind vor allem Mäuse, in Deutschland besonders die Rötelmaus als Überträger festgestellt, die jedoch selbst nicht erkranken, auch wenn sie, einmal infiziert, lebenslang infektiös bleiben. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt sowohl durch Kontaktinfektion als auch durch orale, überwiegend jedoch durch respiratorische Aufnahme der Erreger durch die Atemwege, seltener durch Nagetierbisse - Es kommt zu Fieber, Petechien, geringen Blutungen und Proteinurie, diese Symptome heilen ohne Folgen aus - Bei bis zu einem Drittel der Erkrankten ergibt sich ein schwererer Verlauf mit grippeähnlichen Symptomen - und Blutungen der Schleimhäute, es kommt weiterhin vorübergehend zu Hypotonie, Tachykardie (Herzrasen) und evtl. Bewusstseinsstörungen. Begleitend treten Erbrechen, gastrointestinale und zerebrale Blutungen, Hämaturie, selten Lungenödeme auf. Das Schicksal des Patienten entscheidet sich in dieser Phase. Anschließend (5. Krankheitswoche) kommt es zu einer Phase mit verstärkter Urinausscheidung (Diurese) mit einer Ausscheidung von 3 bis 6 l/Tag. Eine Anämie kann Monate fortdauern. Der Nachweis von Hantaviren ist meldepflichtig - Die europäische mildere Form, verursacht durch das Puumala-Virus, wird als Nephropathia epidemica bezeichnet. Dabei treten selten Blutungen auf. Akute Glaukomanfälle, eine Beteiligung des Zentralen Nervensystems (ZNS), Myokarditiden und intestinale Blutungen können als Komplikationen auftreten - Transmissions-Elektronenmikroskop, Vergrößerung 100 000:1 (bei 15x12cm Bildgröße) |