Bakterien - Bacillus anthracis - Das Bakterium Bacillus anthracis ist der Erreger des Milzbrandes. Primär ist es eine Erkrankung von Schafen, Ziegen, Rindern u. ä., ist jedoch auf den Menschen übertragbar. Die Bakterien sind unbewegliche Stäbchen, die nach der Teilung mit den Enden verbunden bleiben und sich auf diese Weise durch das Substrat schieben. Sie sind bei Trockenheit extrem hitzebeständig, werden erst nach einer Std. bei 150°C abgetötet. Durch Hemmung der Abwehrzellen des Körpers können die Bakterien sich im Gewebe vermehren und in die Blutbahn gelangen. Die Milzbranderreger geben verschiedene Toxine ab, die zur Ödembildung führen - Die Infektion erfolgt beim Menschen i. d. R. durch verletzte Haut oder durch Einatmen. An der Eintrittsstelle in die Haut entsteht nach einigen Stunden eine rote Pustel mit schwarzem Zentrum. Lungenmilzbrand beginnt plötzlich mit Schüttelfrost und hohem Fieber, unbehandelt führt es zum Tode, bei Behandlung mit Penicillin sinkt die Lethalität auf 50% (bei Hautmilzbrand praktisch 0%) - Schon im Mittelalter wurde Milzbrand bei kriegerischen Auseinandersetzungen verwendet. Man praktizierte dies, indem man verseuchte Tierkadaver über die Burgmauern warf und wartete, bis die Bevölkerung gestorben war. Die Kaiserlichen Streitkräfte Japans setzten Anthrax 1932 in der Mandschurei ein. Aufgrund der militärischen Forschung als Biowaffe und deren Abwehr ist die Wirkungsweise des Anthrax-Erregers und der Verlauf der Krankheit gut erforscht. Unter anderem wird daran geforscht, die Wirkung als Zellgift selektiv gegen Krebszellen einzusetzen - Raster-Elektronenmikroskop, Vergrößerung 22.000:1 (bei 12x10cm Bildgröße) |