Wir sehen einen Tanaka-Bruch durch ein Blatt der Tollkirsche, im oberen Bildabschnitt ist die grüne Blattoberfläche klar erkennbar, darunter zeigt sich das Palisadenparenchym mit einigen angeschnittenen Zellen. Es schließt sich das Schwammparenchym mit einem nur teilweise sichtbaren Leitbündel an (unten rechts, dunkelbraun) . In kräftigem Grün differenzieren sich die Chloroplasten, in ihnen liegen Stärkekörner. Die Zellkerne, z. T. mit Kernkörperchen sind in zartem rot gefärbt. Die kugeligen Strukturen in den verschiedenen Zellen sind in das Blatt eingelagerte Sekundärstoffe (Tannine, Gerbstoffe, Polyphenole, Alkaloide etc.) - Im unteren rechten Bildteil sind angeschnitten noch Verstärkungen der Tracheiden (Leitungsbahnen für den Stofftransport von der Wurzel zum oberirdischen Teil der Pflanze, bläulich) zu erkennen. Die ausdauernd wachsende Tollkirsche gehört zu den Nachtschattengewächsen und ist in Deutschland in den südlichen Bundesländern auf Kalk zu finden. Vor allem die Beeren enthalten u. a. das giftige Alkaloid Atropin, das krampflösend auf die glatte Muskulatur wirkt. Bei Kindern wirken 3-4 Beeren tödlich - Die Raupen einer Reihe von Schmetterlingen (Eulen und Spanner) schätzen das Kraut der Tollkirsche. Der Käfer Haltica atropa ist existentiell auf die Pflanze angewiesen - Raster-Elektronenmikroskop, Vergrößerung 1550:1 (bei 15x12cm Bildgröße) |